Kritikauszüge auf deutsch

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Hartmann besteht den Anforderungen dieser [D-Dur] Sonate auf höchst beeindruckende Weise, und seine Interpretation scheint mir den größten Einspielungen von Clifford Curzon, Alfred Brendel und Sviatoslav Richter ebenbürtig. Er gibt jedem Augenblick in der Musik seine Bedeutung, jedoch ohne damit aufdringlich zu sein, wie viele andere es oft sind. Im ersten Satz ist er oft ebenso aufregend wie Richter, mit einem Seitenthema das ganz delicieux ist, wie man auf französisch sagen könnte. Im Finale bringt er schon mit den ersten Tönen ein Lächeln mit seinem Charme und einer bestechenden Einfachheit, und das zweite Seitenthema beginnt mit einer Innigkeit wie ich sie selten erlebt habe. Die Koda ist gänzlich bezaubernd – das Gefühl für Zeit, das Gleichgewicht und die Nuancen sind für mich unübertrefflich.
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Im Ganzen hat mir diese CD große Freude gemacht und ich hoffe mehr zu hören von diesem beeindruckenden und bestechenden Pianisten. Der Klang der Aufnahme ist durchgehend wunderschön getroffen.

Charles Timbrell, Fanfare 2011
 

 

 

"Ich muß gestehen, vom Pianistin Hartmann sehr überzeugt zu sein – jede seiner Interpretationen ist den allergrößten ebenbürtig."

Audiophile Audition, März 2011

 


Auf dieser CD bietet Bela Hartmann ein Schubert Programm, in dem 16 Tänze zwischen der großen D-Dur Sonate des Jahres 1825 und den drei Klavierstücken des Jahres 1828 liegen. Nicht daß die 16 Ländler D 734 des Jahres 1822 flüchtig wären – im Gegenteil, diese zwar kurzen Einzelstücke ergeben im Zusammenhang eine sehr befriedigende Großstruktur in der Hartmann den feinsinnigeren Modulationen sowie den dynamischen und Tempokontrasten immer gerecht wird.

Die drei Klaverstücke werden von Hartmann mit großer Einfühlsamkeit vorgetragen. Im ersten Stück bietet er einen beeindruckenden Kontrast zwischen der unruhigen Energie des Allegro assai und der Lyrik des Andante, und die subtilen harmonischen und klanglichen Rückungen des zweiten Stückes werden ebenso wunderschön beleuchtet. Der geradezu Beethovensche Sturm des dritten Stückes und der träumerische Mittelteil werden mit ebensoviel Erfolg miteinander vereint.

In seinen Programmtexten beschreibt Hartmann die D-Dur Sonate als “eine Seltenheit: eine Schubertsonate ohne einen Hauch des Todes.” Der erste Satz ist tatsächlich sehr dramatisch, aber die bravuröse Technik Hartmanns erlaubt ihm die Triolen souverän zu meistern und dabei noch eine Lebenslust anzudeuten, die im Spätwerk Schuberts immer seltener wird. Der Klangreichtum des zweiten Satzes wird im Hartmanns Einspielung voll ausgekostet, wobei ihm der Übergang zur Reprise und die Koda besonders schön gelingen. Sein Scherzo ist voll von rhythmischer Energie und scharfen dynamischen Kontrasten. In allen Sätzen sind die Temp besonders gut gewählt, wie auch im vierten Satz, wo der entspannte Puls sowohl den 16-tel Läufen als auch den ruhigeren Nebenpassagen gerecht wird.

The Schubertian, April 2011

 

 

Auf der ersten dieser beiden CDs hören wir zwei große Werke Schuberts und einige seiner Tänze – interpretiert von Bela Hartmann, einem Pianisten mit einer mächtigen Technik und einer souveränen Durchsichtigkeit, die vermutlich von seinen Erfahrungen mit Hammerflügeln herrührt...

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Hier [im ersten Satz] findet man keine klassizistische Verspieltheit; die kargen Oktaven des Seitenthemas und die eigenartige Zurückhaltung der zur Kodetta führenden Episode sind ungewöhnlich überzeugend in Hartmanns spannungsgeladenen Deutung.

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Das zweite Stück [der drei Klavierstücken D 946] wird von Hartmann wunderschön geformt, das Hauptthema lyrisch, die erste Episode kraftvoll und mächtig mit den akzentuierten Hemiolen, die repetierten Achteln der zweiten Episode in einem gehauchten pianisissimo...

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Im letzten Stück ist er gänzlich bestechend, mit kristallklarer Brillianz im Hauptteil und völliger Überzeugung im beängstigend ausdruckskargen Mittelteil; Dies ist ein wertvoller Beitrag, der zwar nicht jedem Geschmack passen muß, aber durchweg mit Kraft und Integrität gespielt ist.


Piano Journal 2011, Issue 93
 


 

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